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ANDALUSIEN

Ein Roadtrip durch Andalusien oder wie wir es inzwischen liebevoll nennen

EAT-EAT-PRAY-LOVE ist der perfekte Mix für alle die gutes Essen, ausgezeichneten Wein, wunderschöne Landschaften und lebhafte Städte voller Kultur lieben. Außerdem ist es ideal für Roadtripeinsteiger, die Distanzen zwischen den einzelnen Städten sind so kurz (max. 2 Std), dass man immer genügend Zeit hat auf dem Weg durchs Land.

Es wäre eine Verschwendung blind von Stadt zu Stadt zu fahren. Auf unserem Weg finden wir viele schöne Fotomotive, schlendern in aller Seelenruhe durch ein typisches weißes Dorf  und verbringen sogar einige Stunden in Großbritannien. Unser Roadtrip durch Andalusien startet in der wunderschönen Stadt Sevilla.

 


Unsere Route

SEVILLA - GRANADA - MALAGA - EL CHORRO - RONDA - MARBELLA - GIBRALTAR - VEJER DE LA FRONTERA - CADIZ


SEVILLA

Die erste Stadt auf unserem Roadtrip ist SEVILLA, hier gefällt es uns auf Anhieb so gut, dass wir direkt 3 Tage bleiben um Sevilla und all seine Sehenswürdigkeiten genießen zu können.

 

Allein der ALCAZAR und die KATHEDRALE von Sevilla mit der GIRALDA sind es wert sich einen vollen Tag Zeit zu nehmen. Zwischen den Orangenbäumen der Patio de los Naranjos zu stehen und zur Kathedrale hoch zu schauen, von der Giralda den 360° Blick über die ganze Stadt erleben oder vor der Kathedrale Mini-Empanadas zu essen - sind Erinnerungen, die wir nicht mehr missen möchten.

 

Ein Spaziergang nach TRIANA am Westufer des Rio Guadalquivir lohnt sich ebenfalls, das Flussufer lädt zum Verweilen in einer Tapasbar ein

und man hat einen herrlichen Ausblick auf Sevilla.

 

Der METROPOL PARASOL bietet euch ebenfalls einen guten Blick über die Stadt und ist per se selbst ein Anblick über dessen Schönheit man diskutieren kann. Nicht verpassen solltet ihr die PLAZA ESPANA im Parque Maria Luisa, einfach wunderschön.

 

Besonders hervorheben und ich denke es war Liebe auf den ersten Blick sind die schmalen Gässchen im Barrio de Santa Cruz und El Centro mit ihren zahlreichen Tapasbars. Das ist spanisches Lebensgefühl und es hat uns sofort abgeholt. Die Menschen sitzen vor den Restaurants,trinken Wein, reden, lachen, essen.

GRANADA

In Granada angekommen sind wir sehr froh ein kleines Mietauto mit Automatik zu haben. Wir stellen fest, dass in den engen, steilen Gassen des ALBAICIN gute Nerven gefragt sind und auf unser Navi kein Verlass mehr ist. Wir haben eine sehr süße Unterkunft im alten marokkanischen Viertel gebucht und ich bin froh, dass mein Mann am Steuer sitzt. Er ist die Ruhe selbst.

Angekommen im Santa Isabella la Real sind wir dann mittendrin statt nur dabei, wir sind begeistert. Die Lage ist perfekt und in einem der typischen Häuser des ALBAICIN zu übernachten ist für uns etwas besonderes.

 

Unser Spaziergang durch die alten Gassen führt uns zum beliebten Aussichtspunkt MIRADOR ST NICOLAS, da er sehr nah bei unser Unterkunft ist, beschließen wir am Abend wieder zu kommen um den SONNENUNTERGANG mit Blick auf die ALHAMBRA zu genießen.

Es ist atemberaubend das Spiel des Lichts auf den alten Mauern zu beobachten. Wir sitzen hier 2 Stunden, es menschelt sehr, Touristen, Spanier, alle Altersklassen, viele haben Getränke und Essen mitgebracht, es wird gesungen und Gitarre gespielt. Die Fazination der Alhambra lässt sie alle den Berg hoch strömen.

 

Die ALHAMBRA ist der heilige Ausflugsgral - das muss jedem bewusst sein, der sie von innen bestaunen möchte. Spontanität ade, die Karten sind oft Wochen im Vorraus ausverkauft und um eine Karte vom Restkontigent zu ergattern, muss man sehr früh aufzustehen. Also leider nichts für uns- wir planen nicht lange vor und wir haben uns bereits dem spanischen Lebensstil angepasst und können nicht früh aufstehen. Wir gehen erst ab 21:00 zum Dinner und spät ins Bett, so auch an diesem Abend.

Das Albaicin ist nachts wie leer gefegt und entfaltet seinen ganz eigenen Charme. Wir finden ein familiengeführtes marokkanisches Restaurant. Der Besitzer ist ein sehr netter Mann und hat diese einzigartige Gastfreundschaft bei der man sich sofort wohl fühlt.

MALAGA

Von Granada aus kann man am Parque Nacional Sierra Nevada entlang nach Malaga fahren und auch einen Zwischenstop in Nerja einplanen.

Da wir leider den ganzen Tag Mistwetter haben erreichen wir auf dem schnellsten Weg streng nach Navi das schöne Malaga. Es bietet sich an auf der Einkaufsstraße,  CALLE MARQUES DE LARIOS, ein wenig zu shoppen. Darüberhinaus ist die breite, hübsch bepflanzte Einkaufsstraße und ihre Nebenstraßen aber auch ohne Shoppingerlebnis einen Blick wert.

 

Ein weiterer Schlechtwetter-Tipp ist das PICASSO Museum, schließlich wurde der Meister des Kubismus hier in Malaga geboren und es ist auch für weniger Kunstinteressierte sehenswert. Die Audiotour ermöglicht uns in eigenem Tempo durch das Museum zu laufen und die Bilder von Picasso nehmen wir ab jetzt differenzierter wahr.

 

Völlig im Kunstrausch zwinge ich meinen Mann die STREETART zu suchen, das SOHO von Malaga befindet sich zwischen Zentrum und Hafenviertel. Leider etwas wenig Streetart, ich (absoluter Streetartfan und verwöhnt von Städten wie Miami oder New York) hätte mehr erwartet.

Hier ist eine kleine Auswahl für euch:

 

An unserem 2.Tag in Malaga haben wir wieder richtig Glück mit dem Wetter und besuchen die KATHEDRALE  und den ALCAZABA. Nach dem vielen Laufen durch die alte maurische Festung sind wir mal wieder hungrig und es dürstet uns nach dem ersten Weißwein des Tages. Es trifft sich gut - wir wohnen direkt gegenüber des MERCADO ATARAZANAS. Dort hatten wir bereits gestern gegessen. Man sitzt direkt vor der Markthalle und bekommt alle andalusischen Köstlichkeiten frisch aus dem MERCADO serviert. 

 

Kulinarisch gesehen kommen wir in Malaga insgesamt voll und ganz auf unsere Kosten, wir essen hier ein überraschend anderes Carpacchio in einem schicken Restaurant in SOHO und trinken ausgezeichneten Wein in einer Vinoteca, die erst eine Woche offen hat. Wir sind zunächst allein mit dem Besitzer und es entsteht schnell ein gutes Gespräch über die Weine der Welt.


On the road - EL CHORRO

Von Malaga aus gehts es auf nach Ronda. Wir nehmen hier bewußt nicht die schnellste Route, sondern fahren von Dorf zu Dorf Richtung EL CHORRO, aber nicht weil wir klettern wollen, ganz im Gegenteil allein beim Anblick der Menschen auf der Seilkonstruktion an der Steilwand des Bergs bekomme ich Panikattacken.

Eine Fahrt durch die andalusische Landschaft von Malaga nach Ronda bietet uns ein paar neue Einblicke. Wir sehen 1001 Zitronenbaum, weiße Dörfer und die benannte Bergformation EL CHORRO.


RONDA

Ronda gehört für mich zu den PLACES TO SEE BEFORE YOU DIE. Wir sind beeindruckt von Rondas rauher Schönheit und spazieren den lieben langen Tag um und durch die Stadt. Wir versuchen Rondas gewaltige Schluchten und rauhen Felswände in Bildern festzuhalten.

 

Mit dem Hotel Catalonia haben wir einen Volltreffer gelandet, denn es liegt direkt neben der Stierkampfarena. Wir fragen uns, ob man sich eine Nacht hier in der Stierkampfsaison wohl noch leisten kann.

 

Unser Ronda Tipp ist dort zu nächtigen, denn die meisten machen nur einen Tagesausflug in die Stadt. Ronda hat leider das Venedigphänomen. Morgens jagt ein Ausflugsbus voller Menschen den anderen, alle wollen die berühmte Brücke sehen und bei unserem nächtlichen Spaziergang stellen wir plötzlich fest - wir sind allein auf der Puente Nueva. Die so stimmungsvoll beleuchtet in der Dunkelheit der Nacht etwas magisches hat.

 

 


MARBELLA

Nach der vielen Kultur und Geschichte zieht es uns ans Meer. Wir entschließen uns nach Marbella zu fahren.

Marbellas Altstadt ist wunderschön und im Unterschied zum Albaicin in Granada oder auch Sevillas historischem Zentrum wie aus dem Ei gepellt.  Wir schlafen in der Villa Marbella. Das Hotel besteht aus mehreren Häusern über die Altstadt verteilt und ist sehr zu empfehlen.

Außerdem finden wir in Marbella ausgezeichnete, gehobene Gastronomie - der aufmerksame Leser dieses Reiseberichts hat gemerkt, das ist für uns die halbe Miete.

 

Der bekannte Yachthafen in Puerto Banus, wo wir ein wenig shoppen gehen und einen kleinen Lunch machen, ist sehenswert aber unserer Meinung nach etwas überschätzt - wir haben darauf gehofft mehr Menschen zu sehen die ihre Guccis und Puccis spazieren führen.

Auch der Strand in Marbella haut uns nicht von den Socken. Wir machen einen Spaziergang auf der langen Promenade.


GIBRALTAR

Über Gibraltar fahren wir weiter nach Cadiz. Da wir gelesen haben, dass die Parksituation in Gibraltar schwierig sein soll, parken wir vor den Toren der Stadt in LA LINEA und laufen über die Grenze. Denkt daran euren Reisepass mitzunehmen, denn es findet ein richtiger Grenzübergang statt. Wir finden das irgendwie cool einen Spaziergang nach Großbritannien zu machen.

In der Stadt angekommen steht fest - wir wollen rauf auf den weltbekannten FELSEN VON GIBRALTAR. Wir steigen in den Bus, welcher direkt an der Seilbahn hält. Alles ist sehr gut organisiert. Die Busse fahren im 15 Minuten Takt und schwups sitzen wir auch schon im Cable Car und zockeln den Berg hinauf. 

Wir haben dem Himmel sei Dank Sonne und gute Sicht nach MAROKKO. Ich bin fasziniert und kann mich gar nicht von diesem Meerblick lösen. Wir stehen bestimmt eine Stunde an der STRAßE VON GIBRALTAR, beobachten wie die Vögel die Kraft des Winds nutzen, sich scheinbar schwerelos gleiten lassen und schauen den riesigen Schiffen zu. Vor allem aber schauen wir nach Marokko und finden es witzig  dabei in GROßBRITANNIEN zu stehen obwohl wir einen Roadtrip durch Spanien machen.

Wir beschließen vom Felsen runter nach Gibraltar Stadt zu laufen und dort Fish ´n Chips zu essen. Dieses Gericht ist übrigens das einzig britische in dieser Stadt, nebst einer roten Telefonzelle, die wahrscheinlich für die Touristen aufgestellt wurde. Das hatten wir uns anders vorgestellt, vor allem nach den überschwänglichen Ausführungen im Reiseführer. Wir sind ähnlich irritiert wie damals in New Yorks Little Italy, wo ich auch vergeblich das italienische Flair gesucht und nur Restaurants vorgefunden habe, die Pizza servieren.


On the Road - VEJER DE LA FRONTERA

Wir beschließen nachdem wir an so vielen weißen Dörfern vorbei gefahren sind, jetzt endlich am Ende unseres Roadtrips in eins rein zu gehen. Die Zeit ist reif. Praktischerweise liegt Vejer de la Frontera 40 min von Cadiz entfernt und hier lassen wir unseren Urlaub ausklingen.

Wir stellen uns ein weißes Dorf wild romantischer vor als Vejer dann tatsächlich ist, denn wir werden schon am Parkplatz davon überrascht, dass es hier eine Touristeninformation gibt mit Guides, welche den willigen Besucher durch das Dorf führen. Wir sind nicht willig und gehen alleine los. Für den Spaziergang brauchen wir ungefähr 2 Stunden. Trotz anfänglicher Irritation ist Vejer de la Frontera ein Paradebespiel für ein weißes andalusisches Dorf, wir mögen die alten weißen Gassen, die Häuser und den Shabby Chic. Die Häuschen unterliegen meiner Meinung nach allerdings dem Cheerleader Effekt, zusammen sehen sie schöner aus als einzeln betrachtet.

 


CADIZ

Über Cadiz kann ich euch nicht viel erzählen. Wir verbringen unsere Tage dort mit Strandspaziergängen und nur die Abende in der Stadt. Der Strand ist wunderschön, lang und bei Ebbe sehr breit. Der Sand ist fein. Wir schauen aufs Meer, genießen die Märzsonne auf unserer Haut und lassen Gott einen guten Mann sein. Wir werden wiederkommen.

Andalusien zeigt sich in Cadiz kulinarisch wiederholt von seiner besten Seite. EAT-EAT-PRAY-LOVE